Instruktor Hüft- und Knieprothese | DDr. Kasparek Spezialist & Ausbildner
Interview mit Priv.-Doz. DDr. Maximilian Kasparek, MSc „Moderne Medizin braucht moderne Weitergabe“
Herr Dozent Kasparek, Sie sind nicht nur Spezialist für Hüft- und Knieprothesen, sondern auch engagierter Ausbildner. Was motiviert Sie dazu, Ihr Wissen weiterzugeben?
Ich sehe es als meine Verantwortung, meinen Patientinnen und Patienten Medizin auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bieten – und dieses Wissen auch aktiv weiterzugeben. Schon meine Habilitation trug den Titel „Innovationen in der Knie- und Hüftendoprothetik“. Das beschreibt gut, worum es mir geht: bewährte Standards hinterfragen, neue Entwicklungen aufnehmen und meine Erfahrung mit Kolleginnen und Kollegen teilen.
Sie sind Ausbildner für roboterassistierte Kniechirurgie. Was genau vermitteln Sie in diesen Trainings?
Ich leite OP-Trainings, Hands-on-Kurse und Schulungen zur roboterunterstützten Implantation von Knie- und Halbschlittenprothesen. Wir arbeiten mit modernsten robotischen Systemen, die eine präzise, patientenspezifische Platzierung des Implantats ermöglichen. Das verbessert nicht nur die Funktionalität, sondern reduziert auch postoperative Schmerzen und Komplikationen.
Was sind die konkreten Vorteile der roboterassistierten Chirurgie für Patientinnen und Patienten?
Die Technik erlaubt eine extrem exakte Platzierung der Prothese. Dadurch wird umliegendes Gewebe geschont, die Belastung minimiert – und der Heilungsprozess oft deutlich beschleunigt. Gerade bei Halbschlittenprothesen bringt die Präzision klare Vorteile, da mehr gesunde Strukturen erhalten bleiben. Insgesamt steigert das die Lebensqualität nach dem Eingriff – sowohl bei Teil- als auch bei Totalendoprothesen.
Auch im Bereich der Hüftprothetik sind Sie als Instruktor tätig. Welche Techniken lehren Sie hier?
Ein Schwerpunkt liegt auf der sogenannten AMIS-Technik – das steht für Anterior Minimally Invasive Surgery. Dabei erfolgt der Zugang zum Hüftgelenk von vorne, was Muskeln und Gewebe weitgehend schont. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das oft eine schnellere Mobilisierung und kürzere Reha-Zeit. Diese Methode lehre ich regelmäßig in Fortbildungen und praktischen Trainings.


Was hat es mit der Kurzschaftprothese auf sich, die Sie in Verbindung mit der AMIS-Technik verwenden?
Kurzschaftprothesen sind so konzipiert, dass sie besonders viel körpereigenen Knochen erhalten. Sie passen sich gut an die natürliche Form des Oberschenkelknochens an und schonen das Knochengewebe. In Kombination mit der AMIS-Technik ergibt das eine sehr moderne, schonende Methode – und ein nachhaltiges Ergebnis für die Patientinnen und Patienten.
Was bedeutet moderne Ausbildung für Sie persönlich?
Ausbildung ist für mich keine Einbahnstraße. Natürlich gebe ich mein Wissen weiter – aber ich lerne auch selbst bei jedem Kurs, jedem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Dieser Dialog hilft mir, eigene Techniken weiterzuentwickeln und neue Impulse aufzunehmen. Wir werden gemeinsam besser, wenn wir unser Wissen teilen.
Welche Rolle spielt das Evangelische Krankenhaus Wien in Ihrem Ausbildungskonzept?
Wir zählen hier zu den führenden orthopädischen Abteilungen in Österreich. Durch unsere Spezialisierung – insbesondere auf Hüft- und Knieendoprothetik – können wir unseren Patientinnen und Patienten höchste Qualität bieten. Dabei setzen wir auf modernste Methoden wie die robotergestützte Kniechirurgie oder den minimalinvasiven AMIS-Zugang. Auch unsere Mobilisierungskonzepte sind darauf ausgelegt, die Patientinnen schnell wieder fit zu machen.


Ein Highlight der Nachwuchsförderung war der Ortho-Trauma-Kongress in Bad Hofgastein. Können Sie uns davon erzählen?
Sehr gerne. Der Ortho-Trauma-Kongress in Bad Hofgastein wurde von Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner und mir ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es, Ihnen einen aktuellen und qualitativ hochwertigen Überblick über moderne Behandlungsstrategien sowie innovative Techniken zu vermitteln. Dort fand am ersten Tag der sogenannte Rookie-Tag statt, bei dem junge Ärztinnen und Ärzte praktische Einblicke in aktuelle Themen der Orthopädie erhielten – von Meniskusoperationen bis hin zum künstlichen Gelenkersatz. Besonders beeindruckend war ein 12 Tonnen schwerer Truck, der als mobiles OP-Labor diente. In diesem konnten die Teilnehmenden unter realistischen Bedingungen an Gewebepräparaten üben – zum Beispiel Arthroskopien am Knie.
Gab es auch praktische Schulungen zur roboterassistierten Chirurgie?
Ja, absolut. In interaktiven Workshops konnten junge Kolleginnen und Kollegen unter anderem das Einsetzen künstlicher Kniegelenke mit Unterstützung eines Roboters trainieren – genauso wie das fachgerechte Zementieren von Implantaten. Die Kombination aus Theorie, Praxis und Technologie war wirklich einzigartig.
Was würden Sie jungen Ärztinnen und Ärzten mitgeben, die sich für den Bereich der Endoprothetik interessieren?
Bleiben Sie neugierig. Lernen Sie von denen, die Erfahrung haben – aber bringen Sie auch den Mut mit, Fragen zu stellen und neue Wege zu gehen. Medizin ist ein sich ständig entwickelndes Feld, und wir alle profitieren davon, wenn wir offen für Innovationen sind.
Interesse an Fortbildungen oder Workshops?
Besuchen Sie den nächsten Ortho-Trauma-Kongress in Bad Hofgastein oder nehmen Sie direkt Kontakt mit Priv.-Doz. DDr. Maximilian Kasparek auf – für Hospitationen, OP-Kurse oder individuelle Instruktionen.
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